Art des Artikels
Unternehmen im Porträt
Autor
Leonie

Naturcamp Schwarzwald

Ökologisch, regional und inklusiv Urlaub machen im Schwarzwald
Zusammenfassung

Urlaub von der Stange ist von gestern. Das finden Doro und Joachim vom Naturcamp und sind der Überzeugung: Das muss besser gehen. Regional, inklusiv und ökologisch Urlaub machen im Schwarzwald. Das ist die Idee des Naturcamps.

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Elke will morgen eigentlich nach La Gomera fliegen. Alles schon gebucht. All inklusive Urlaub mit Klettern und Yoga. Aber jetzt sitzt Elke nach einer Doku über die ökologischen Auswirkungen von Flugverkehr und des Massentourismus vor ihrem Computer in Freiburg und schaut ins Leere. „Wie kann ich mich mit dem Wissen morgen entspannt in den Flieger setzen? Ich kann doch jetzt nicht mehr mit gutem Gewissen am Strand liegen.“ Sie beschließt: „So einen Scheiß mach ich nicht.“ Aber was ist die Alternative? Sie braucht dringend Urlaub. Elke klickt sich durchs Netz und findet einen Urlaubsort direkt vor ihrer Haustür: das Naturcamp im Schwarzwald. Mit den Öffis kann sie in einer Stunde dort sein. Sie bucht sich kurzerhand einen 5-tägigen Aufenthalt, inklusive zwei Workshops “Wildholzmöbelbau“ und „Blind backen“. Am nächsten Tag setzt sie sich in die Regionalbahn. Am Zielbahnhof wird sie von einem sympathischen Mann in ihrem Alter abgeholt. Er stellt sich als Ulf vor. Mit der Rikscha fährt er sie die letzten Kilometer zum Naturcamp...

Und dann verliebt sich Elke in Ulf oder irgendwie so geht das dann weiter. All inklusive Urlaub im Schwarzwald halt.“

So oder so ähnlich stellt sich Joachim von der Initiative Naturcamp das Imagevideo des Projekts Naturcamp vor.

 

Die Idee:

Die Initiative Naturcamp Schwarzwald will einen Ort schaffen, an dem alle Menschen – jung, alt, mit und ohne Beeinträchtigung - naturnah und ökologisch in der Region Urlaub machen können.

Es sollen dort auch auch Workshops, Kulturprogramme und andere Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden.

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Zelt auf einer Wiese
Der Kinderabenteuerhof gibt Inspiration: So ähnlich könnte das zukünftige Naturcamp aussehen.
Der Kinderabenteuerhof gibt Inspiration: So ähnlich könnte das zukünftige Naturcamp aussehen.

Das Problem:

Dorothea Schubert und Joachim Stockmaier finden, es mangelt an liebevoll gestalteten und ökologischen Urlaubsorten in der Region.

„An viele Urlaubsorte spürt man von Anfang an Stress. Schon beim Ankommen und der Nummerierung der Campingplätze.“

Außerdem sei das bestehende Angebot oft wenig inklusiv.

 

Gemeinschaft und Naturerfahrung

Die Gemeinschaft, also das Kennenlernen von Menschen, hat einen besonderen Stellenwert. Mit dem Naturcamp soll ein Ort der Begegnung und der Teilhabe geschaffen werden. Dabei helfen offene Küchen und Feuerstellen, wo man kochen und sich begegnen kann. Auch Angebote für Naturerfahrungsmöglichkeiten, Lernen und Bewegung sollen das unterstützen.

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Das Logo des Naturcamps Schwarzwald

Was ist daran nachhaltig?

Ein Ziel des Naturcamps soll es sein, Menschen die Natur näher zu bringen. Das passiert nicht nur durch das Camping in der Natur, sondern auch durch die Bereitstellung von nachhaltigen Lebensmitteln und anderen Waren auf dem Platz sowie Workshops zu Nachhaltigkeitsthemen.

Seine Energie will das Naturcamp mithilfe von regenerativen Energien selbst herstellen. Menschen, die mit dem mit ÖPNV anreisen, sollen Vergünstigungen bekomme. Mit dem Naturcamp soll eine regionale Urlaubsmöglichkeit für Freiburg geschaffen werden. Durch ein inklusives Konzept wird auch die soziale Dimension von Nachhaltigkeit mitgedacht. Alle sollen dort Urlaub machen können, auch Menschen, die finanziell benachteiligt sind. Dafür soll es ein solidarisches Preismodell geben.

Wir wollen einen sehr attraktiven Ort schaffen, der sowohl individuelle Rückzüge als auch gemeinschaftliche Begegnung zusammen führt. Das wird kein Massenplatz, aber auch kein Eliteding.“

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Wie sieht dann so ein Tag im Naturcamp aus?

Doro: Ich schlafe aus und wache in meinem Baumhaus auf. Ich schau auf eine sehr schöne weite Naturfläche mit Bäumen und einem Bach, an dem Kinder und Erwachsene spielen. Das Ganze ist sehr weitläufig, sodass man auch seine Privatsphäre hat. Fürs Frühstück versorge ich mich im kleinen Camp-Laden mit regionalen biologischen Produkten und genieße dann in einer Gruppe von Menschen mein Frühstück in der Sonne. Ich kann hier die Natur und die Leute genießen und runterkommen vom Trubel in der Stadt. Am Nachmittag habe ich mich zu einer Veranstaltung angemeldet, bei der ich etwas zur Biodiversität in der Region erfahren werde. Vorher mache ich noch ein bisschen Yoga. Abends backe ich mir im Lehmofen eine Pizza und setze mich dann ans Lagerfeuer. Dort spielt eine Band aus Freiburg und ich lasse den Abend mit guten Gesprächen unterm Sternenhimmel ausklingen.“

 

Camping mit Kommune?

Doro und Joachim können es sich durchaus vorstellen, selbst auf dem Gelände das Naturcamps mehr Zeit zu verbringen, als nur zum Arbeiten. Möglich ist, dass neben den Urlaubsunterkünfte auch individuelle Plätze und Orte auf dem Gelände entstehen, an denen Menschen dauerhaft leben.

 

Was noch fehlt: Das Grundstück

Seit zwei Jahren ist das Team des Naturcamp auf der Suche nach einer geeigneten Fläche in der Region Freiburg. Dass sie trotz bisher vergeblicher Suche noch am Ball bleiben, danken Doro und Joachim dem Team.

Doro:Unser Team ist toll! Wir sind agil und motivieren uns gegenseitig. Es gibt immer wieder Phasen, in denen der oder die ein oder andere gebeutelt ist, aber sobald wir uns treffen und uns über die Idee austauschen, dauert’s bei mir nicht lange bis die Motivation wieder kommt.“

Joachim: Auch wenn das Projekt nicht zum endgültigen Erfolg führt, ist vieles ein Gewinn, was wir gemeinsam an Ideen spinnen und Konzepten entwickeln, die wir, wenn nicht hier, auch für andere Dinge wieder verwenden können. Ich sehe den Weg auch als Gewinn.“

Mit Freiburg hat sich die Initiative ein „schwieriges Pflaster“ ausgesucht, was den Flächendruck in der Region betrifft. Etwas Bezahlbares zu finden, sei sehr schwierig. Das Team des Naturcamp kann sich auch Kooperationen mit Bauernhöfen oder Gasthöfen vorstellen.

Joachim: „Leicht ist es nicht unser Projekt in Freiburg zu verwirklichen, aber es ist auch nicht unmöglich.“

 

[GRUNDSTÜCKSGESUCH]

Konkret sucht das Naturcamp-Team ein geeignetes Gelände bei Freiburg, wo sich Camping,- und Naturräume erschaffen lassen:

  • bei Freiburg, nicht weiter als ca.30 km entfernt
  • in der Natur (am besten mit Bach)
  • ab 2 Hektar
  • Pachtobjekte
  • Sonderbaugebiet, Landschaftsschutz mit Sondergenehmigungen, leer stehende Campingplätze, leer stehende Bauernhöfe/ Gaststätten
  • Bauernhöfe o.Ä., die sich eine Kooperation mit dem Naturcamp-Team vorstellen könnten

Ideen, Tipps und Vorschläge gerne an: naturcamp_schwarzwald [at] web.de (naturcamp_schwarzwald[at]web[dot]de)

mehr übers Projekt: www.naturcampschwarzwald.weebly.com
 

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Zuletzt geändert
06.12.23, 23:57