Das Gesetz der Schwerkraft

Zusammenfassung

Dom und Fred hängen zusammen ab. Fred ist neu im Kaff. Dom weiß schon, welche Fettnäpfe da lauern. Beide sind Außenseiter, anders, das macht die Sache nicht leichter. Sie kämpfen um die Anerkennung von außen. Auf der Klippe hinter dem Müllplatz kann man die Lichter der Großstadt ...

Ausführliche Beschreibung

Aufgrund von Covid-19 bitten wir um Anmeldung per Email: hauptquartier@theaterkollektiv-raumzeit.de

Projektleitung: Jenny Warnecke
Schauspiel: Nic* Reitzenstein & Ilja Baumeier
Regie: Nic* Reitzenstein | Outside-Eye: Kaija Ledergerber
Illustrationen: Jimmy Cirkeline Søhus | Sound: Lizkul
Text: Olivier Sylvestre im Theaterstückverlag München in der Übersetzung aus dem Französischen (Quebec) von Sonja Finck
Technik: Sön | Kamera: Lara Moseler
Grafik: Sonja Neumeier

Das Stück des kanadischen Autors Olivier Sylvestre setzt sich kritisch mit dem heteronormativ geprägten Gesellschaftsbild auseinander. Freundschaft und Akzeptanz, ebenso das Anderssein und die Selbstfindung werden hier thematisiert.
Es ist die Geschichte von Dom und Fred, zwei 14-Jährigen, die verschiedener und gleichartiger nicht sein könnten. Dom, der als Mädchen geboren wurde, sich aber gerne wie ein Junge kleidet, lehnt das gesamte Konzept von Geschlechterrollen ab. Fred, der durchweg homosexuelle Tendenzen zeigt, will einfach nur ein „normaler“ Junge sein. Beide schmieden den Plan, die Kleinstadt, in der sie wohnen, zu verlassen, die Brücke zu überqueren, die sie in eine utopische Großstadt und zur Erfüllung ihrer Wünsche führen soll. Ihr Weg dorthin ist geprägt von Diskriminierung, Ausgrenzung und falschen Freunden. Trotzdem legen sie ihn zurück. Gemeinsam überschreiten sie die Brücke, die so viel mehr bedeutet, als einfach nur die Überquerung eines Gewässers. Obwohl nie ein Wort wie schwul oder transgender im Stück explizit genannt wird, sind sie dennoch implizit omnipräsent. Dadurch werden die elementaren Fragen aufgeworfen: Muss man der Norm entsprechen um
akzeptiert zu werden? - Und was ist überhaupt die Norm? Ohne schulmeisterlich zu referieren, gelingt es Sylvestre eine differenzierte Auseinandersetzung mit der aktuellen Thematik.

In „Gesetz der Schwerkraft“ geht es um die beiden Teenager Dom, die_der sich selbst als Transgender bezeichnet und Fred, schwul und um die Anerkennung in der Klasse kämpfend. Beide verbindet eine tiefe, aber nicht unkomplizierte Freundschaft. Sie stoßen an die Toleranzgrenzen ihrer Umgebung, werden gemobbt und empowern sich gegenseitig. Sie stehen gegen alle Widrigkeiten ihres sozialen Umfelds zusammen. Die akustische Untermalung der szenischen Profi-Lesung wird live ins Radio übertragen und kann auch über Twich gestreamt werden.

Zielgruppe sind vor allem Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren, die sich in diesem Alter selbst in einer Phase der Selbstfindung befinden. Fragen “Wer bin ich”, “Wie muss ich sein”, “Was ist normal und was nicht” stellen sich automatisch. Dazugehören spielt eine große Rolle, so dass sich die beiden jugendlichen Protagonist*innen an heteronormativen und binären Rollen orientieren, bzw. sich an den an sie gestellten Erwartungen abarbeiten. Wer anders ist und sich anders fühlt weiß oft nicht wie sie_er dies ausdrücken oder leben soll. Sie_er versteckt sich und versucht sich anzupassen, oft so nachhaltig, dass die eigene Identität und sexuelle Neigung jenseits der konventionellen Vorstellung in extremen Fällen ein Leben lang unterdrückt wird. In der Pubertät werden dazu nochmals die Weichen gelegt. Deswegen ist es wichtig, dass junge Leute sehen, dass sie anders sein dürfen. Das Theaterstück öffnet diese Tür.

In Kooperation mit der Feministischen Geschichtswerkstatt. Die FemWerkstatt erforscht, archiviert und veröffentlicht Geschichten der Stadt aus Sicht von Frauen* und mit feministischem Blick. Dabei geht es uns besonders um die Geschichte vor Ort – in Freiburg und der Region. Und in Kooperation mit Radio Dreyeckland.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen von Kultur Sommer 2020 des Landes Baden-Württemberg