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Event dateFr., 15.10.21, 17:00 - 18:30
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Veranstaltende
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Eintritt / Kostenfrei, Spenden willkommen!
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Dynamischer Agroforst bietet für die Problemfelder Klima, Insektenschwund, Boden und Wasser einen Lösungsansatz - den Prinzipien der Natur folgend. Während der Buchpräsentation wird in einem leicht verständlichen Vortrag diese althergebrachte, neu wiederentdeckte Landnutzungsmethode erläutert.
Boden, Wasser, Klima und Biodiversität sind die Basis unseres Lebens, denn sie versorgen Mensch und Tier mit lebensnotwendigem Sauerstoff, Wasser und gesunder Nahrung. Diese Lebensgrundlagen sind gefährdet. Der Boden verliert seine Fruchtbarkeit, das Trinkwasser ist belastet, das Klima erreicht unangenehme Temperaturen und die bestäubenden Insekten schwinden. Die Produktionsmethode Dynamischer Agroforst bietet hier Lösungsmöglichkeiten gemäß den Prinzipien der Natur. Agroforst ist die Kombination von Kulturpflanzen mit Büschen und Bäumen auf ein und derselben Fläche. Gehölze kühlen das Klima herunter, führen zu Taubildung und Regen und binden sowohl über als auch unter der Erde Kohlenstoff. Bäume und Sträucher auf landwirtschaftlich genutzten Flächen schützen die Anbaukultur und den Boden vor Wind und Wetter und hoher Sonneneinstrahlung, mindern Bodenabtrag, lockern Bodenverdichtung, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und den Bodenwasserhaushalt. Humusreicher Boden bindet Nitrat, das somit den Nutzpflanzen zur Verfügung steht, statt das Grundwasser zu kontaminieren. Eine Vielfalt mehrjähriger Pflanzen im Produktionssystem bietet Lebensraum für Bestäuberinsekten und Nützlinge. Die hohe Artenvielfalt führt zu einem ökologischen Gleichgewicht und reduziert den Einsatz synthetischer Agrarhilfsmitteln. Das Holz von Bäumen und Hecken, zu Pflanzenkohle transformiert und in den Boden eingebracht, schützt das Klima zusätzlich. Holz wird als Baustoff der Zukunft gesehen. Es ist übrigens erwiesen, dass Agroforst rentabler ist als Mono- oder Reinkultur, nachhaltiger auf jeden Fall.
Doch - wie soll das geh’n, wenn Bäume auf dem Acker steh‘n?
Dr. Noemi Stadler-Kaulich, Agraringenieurin und Pädagogin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung mit Agroforst in den Tropen, den gemäßigten Breiten, in Trockenregionen und bis auf 4.000 Höhenmeter, erläutert diese Landnutzungsmethode und erklärt ihre Anwendung in Landwirtschaft, Gemüsebau und Garten.