Erinnern um zu vergessen Erinnerungskultur zwischen Aufarbeitung und Instrumentalisierung

Zusammenfassung

Im Rahmen des Stadtjubiläums will das iz3w auch an die unbequemen Teile der Freiburger Geschichte erinnern. Aber was bedeutet eigentlich erinnern?

Ausführliche Beschreibung

Erinnerungskultur hat Hochkonjunktur. Und die Debatten darüber auch. In Freiburg wurde das zuletzt an der Auseinandersetzung um den Platz der alten Synagoge deutlich. Dabei werden jedoch selten wichtige grundlegende theoretische Aspekte diskutiert: Was genau bedeutet Erinnern eigentlich? Wer erinnert was und zu welchem Zweck? Und was wird bewusst «vergessen»? Mit der Planung eines NS-Dokumentationszentrums in Freiburg sollten diese Fragen unbedingt gestellt werden.

Larissa Schober ist Redakteurin im iz3w und hat zu Erinnerungsarbeit in Post-Konflikt-Gesellschaften geforscht.

 

Wenn Jubiläen gefeiert werden, werden oft die Schattenseiten der eigenen Geschichte ignoriert. Unter dem Motto „War da was?“ erinnern wir an verdrängte Kapitel der Freiburger Geschichte wie Rassismus, Kolonialismus, Antiziganismus, Migration, NS-Zeit sowie jüdisches Leben. Die Veranstaltungsreihe besteht aus Vorträgen, Stadtrundgängen und Interventionen im öffentlichen Raum.

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Auftakt und Schlusspunkt setzen die iz3w-Redakteur*innen Larissa Schober und Winfried Rust, die die Besonderheiten der Freiburger Erinnerungskultur sowie den Umgang mit Denkmälern in der Stadt untersuchen. Außerdem blickt Heiko Haumann auf den Umgang mit Sinti und Roma, Christoph Seidler auf die Wege und Irrwege der deutschen Rassenkunde in Freiburg. Heinrich Schwendemann betrachtet das jüdische Leben in Freiburg. Stadtrundgänge führen durch die Innenstadt und widmen sich den Themen Kolonialismus, jüdisches Leben und Migrationsgeschichte.