Fahrraddemo zum G7 Gipfel

Zusammenfassung

Mit Aktionen in München, Freiburg und weiteren Orten in Deutschland fordern die Aktivist*innen von Fridays For Future und Students for Future anlässlich des G7-Gipfels in Elmau einen Schuldenerlass für Gemeinden des globalen Südens, um dort einen klimagerechten Wandel zu ermöglichen.

Ausführliche Beschreibung

Nach einer kurzen Kundgebung am Platz der Alten Synagoge wird sich der Fahrradzug über den Schlossbergring in die Wiehre und anschließend durch Haslach und den Stühlinger bewegen, ehe die Demo zum Platz der Alten Synagoge zurückkehrt.

Die Freiburger Ortsgruppen stellen sich damit hinter die Forderungen von Debt for Climate, einer neuen Initiative, die von Aktivist*innen aus dem Globalen Süden initiiert wurde. Die Initative will Gewerkschaften, Gruppen für soziale Gerechtigkeit und Umweltbewegungen zusammenbringen und fordert, die ökologischen Schulden des globalen Nordens mit den finanziellen Schulden des globalen Nordens aufzuwiegen. Mit der Schuldentilgung soll in Ländern des globalen Südens die Voraussetzungen für einen klimagerechten Wandel geschaffen werden. Insbesondere die G7-Staaten stehen in der Verantwortung, Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in diesen stark von der Klimakrise betroffenen Ländern zu finanzieren und damit ihrer historischen und globalen Verantwortung gerecht zu werden. 

"Die Klimakrise ist schon längst weltweit zu spüren und trifft Menschen im Globalen Süden besonders hart. Wir nehmen den G7-Gipel zum Anlass, um auf die steigenden globalen Ungleichheiten hinzuweisen und um aufzuzeigen, dass die westlichen Länder sich weigern, effektiv dagegen zu handeln." so Lydia Riesterer von Fridays for Future Freiburg"Beim G7-Gipfe, möchten sich Repräsentanten aus den reichsten Ländern des globalen Nordens angeblich zum Thema Klimagerechtigkeit beraten, aber die am stärksten betroffenen Länder sitzen gar nicht mit am Tisch! Stattdessen werden hinter verschlossenen Türen die immer gleichen Ansätze diskutiert, die für die verschiedenen und miteinander verworrenen Krisen unserer zeit keine Lösungen bringen, sondern die Lage weiter verschlimmern. Um die Möglichkeit eines globalen, nachhaltigen und gerechten Wandels zu eröffnen, müssen als allerersten Schritt die Schulden des Globalen Südens erlassen werden."

 

Die G7-Staaten haben ein überproportional starkes Stimmrecht in der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und üben so in diesen neo-kolonialen Strukturen Druck auf bereits verschuldete Staaten wie zum Beispiel Argentinien, Mosambik oder Senegal aus. Da sie gezwungen sind, ihre Schulden zurückzuzahlen, gibt es kaum Handlungsspielraum, die Förderung von fossilen Brennstoffen zu beenden.

Gleichzeitig sind diese Länder mit am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen und müssen immer neue Schulden aufnehmen, um die entstandenen Schäden abzumildern. Die Länder werden so in einer Abhängigkeit gehalten und müssen sich maßgeblich an den Interessen der reichsten Staaten orientieren.

 

“Die G7-Staaten unterstützen seit Jahrzehnten Unternehmen bei der systematischen, neokolonialen Ausbeutung von Menschen und Natur, wodurch Lebensräume irreversibel zerstört und die Klimakrise weiter angefeuert wird. Kein Geld der Welt kann diese irreparablen Schäden ausgleichen. Doch ein Schuldenerlass für Gemeinden des globalen Südens, die Finanzierung von Klimaschutz– und Anpassungsmaßnahmen, den Ausbau von Gemeingütern sowie der Abbau der kolonialen Industrie ist das Mindeste, was getan werden muss.”forderte Re Cabrera von Fridays For Future Mexiko auf einer internationalen Pressekonferenz der Kampagne am vergangenen Montag, dem 20.06.22. 

 

Fridays for Future streikt am kommenden Freitag in verschiedenen deutschen Städten, unter anderem in München. Neben den Demonstrationen rund um den Gipfel in Elmau selbst werden bis zum 28. Juni global in 28 Ländern über 40 Protestaktionen gegen die Politik der G7-Staaten und für einen Schuldenerlass für Klimagerechtigkeit stattfinden.